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Selbstgemachtes Sauerkraut ist eine rustikale Delikatesse und passt zu vielen Gerichten. Und ein leckeres Kölsch-Bier rundet den Genuss ab.

Ein Rezept für die Zubereitung von selbstgemachten Sauerkraut

Zutaten

1 Kopf Weißkohl (etwa 1 kg)
1 Essl. Meersalz

Selbstgemachtes Sauerkraut

Zubereitung

Wennste mal jenseits der fuffzich bist, musste so langsam damit anfangen auffe Gesundheit aufzupassen. Also langsam bewegen, keine unnötige Aufregung auffe Maloche, kein schlechter Wein und gesundes Essen. Gesundes Essen ist wichtig!
Fermentiertes Grünzeugs gehört dazu. Und ist unglaublich trendy.
Natürlich, wie jeder Trend, ein alter Hut.
Gibts schon ein paar tausend Jahre lang. Haben sie nur wieder hervorgekramt.
Macht aber wirklich Sinn. Zur Haltbarmachung und für die Gesundheit.
Schmecken tuts übrigens auch.
Die Nummer ist völlig simpel.
Kriegste auch hin, ich hab´s schließlich auch ohne größere Katastrophen geschafft.

Du nimmst einen Kopf Weißkohl (etwa 1 kg) und einen EL Meersalz.
Für die Lake brauchste 250 ml Wasser und 1,5 Tl Meersalz.
Das war schon alles. Mehr brauchste für astreines Sauerkraut nicht.
Das Wasser lässte ein paar Minuten köcheln. Raus mit dem Chlor und abkühlen lassen.
Probier´s! Wie´n Schluck Meer sollte das schmecken.
Das Kraut nachher ungefähr auch. Pasta-Wasser schmeckt auch so.
Dann hobelste den entstrunkten Kohl in feine Streifen.
Den Strunk nicht wegwerfen, den brauchste später noch.
Die gleichmässigen (and when I say gleichmässig, I mean gleichmässig!) Streifen in eine Schüssel geben und das Salz (nimm keinen Müll mit Rieselhilfe oder so!) drüberstreuen.
Anschließend 20 Minuten ziehen lassen und die Küche aufräumen.
Dann stampfen. Mit den Händen.
Massieren, kneten, mischen, drücken, schlagen und stampfen eben.
Bis das Biest Flüssigkeit zieht.
Fünf bis zehn Minuten. Nicht zu kurz und nicht zu lang.
Wenn der Kohl zusammengefallen ist und Saft gezogen hat, musste probieren.
Sollte in etwa so schmecken, wie die Lake.
Du weißt schon.
So, als ob du beim Schwimmen im Meer aus Versehen ´nen kräftigen Schluck genommen hast.
Wenns nicht passt, nachsalzen oder mit Wasser strecken.
Nach ein paar Mal hast du das im Gefühl, Bruder, vertrau mir.

Das mit dem Salz ist eigentlich das Wichtigste an der ganzen Nummer.
Zu wenig Salz = Dein Zeugs verschimmelt und schmeckt breiig.
Zu viel Salz = Die Fermentation kommt nicht auf Touren.

Dann in ein sauberes (!!!) Glas einfüllen.

Sauerkraut im Glas

Bis ungefähr 5 cm unter´m Rand.
Andrücken, damit kein Sauerstoff mehr im Kohl ist.
Da drauf packste ein Stück Strunk und darauf ein Gewicht (bei mir ein gereinigter Bachkiesel aus dem Elzbach, unterhalb der Burg Eltz. Der macht´ s letztendlich aus).
Also 2,5 cm Lake überm Kohl und darüber 2,5 cm Abstand zum Deckel. Den drehste leicht zu. So, daß trotzdem aufschäumende Flüssigkeit austreten kann.
Stell das Glas auf einen Teller sonst gibts Sauerei!
Du stellst das Glas in einen halbdunklen Raum mit Zimmertemperatur. Wärmer gehts schneller, wird aber weicher. Kälter dauerts länger. Also Zimmertemperatur.
Nach einer Woche kannst du probieren.
Vielleicht schmeckts jetzt schon.
Wenn nicht, wartest du eine weitere Woche. Oder zwei.
Immer schön drauf achten, daß genügend Flüssigkeit im Glas ist. Eventuell etwas Lake nachgießen.
Wenns dir gefällt, packst du es in den Kühlschrank.
Seh zu, daß du immer mit einer sauberen Gabel Kraut entnimmst.
Und daß immer genügend Flüssigkeit im Glas ist. Das ist wichtig!
Von wegen Haltbarkeit vertraust du am besten auf deinen Geschmack. MHD ist Bullshit!!!

Wenn dich das Thema interessiert, kaufst du dir das “Frisch und Fermentiert”. Wieder mal so´n hochinteressantes Buch von Unimedica im Narayana Verlag.
Nach der Lektüre biste Experte.
Klasse Anleitung und verrückte Rezepte, wie z.B. Risotto mit Sauerkraut!

Autor: Claus Schlemmer.

Anmerkung:
Sauerkraut oder Sauerkohl ist durch Milchsäuregärung konservierter Weißkohl oder Spitzkohl. Sauerkraut wird meist gekocht als Beilage verzehrt. Es gilt international als eines der bekanntesten deutschen Nationalgerichte.